Kranzer, Katharina

Armut ist Ursache und Folge vieler Krankheiten. Wenn wir eine allgemeine Gesundheitsversorgung erreichen wollen, müssen wir eine patientenorientierte Versorgung bieten, bei der die Menschenrechte und die Gleichberechtigung im Mittelpunkt stehen.

Katharina Kranzer

Prof. Dr.
London School of Hygiene and Tropical Medicine
Ludwig-Maximilians-Universität München

Meine Themen

Katharina Kranzer studierte Medizin an der Technischen Universität in München und wurde 2002 an derselbigen promoviert (Dr. med.). Parallel zu ihrer Arbeit als Assistenzärztin absolvierte sie 2005 unterstützt vom DAAD ihren Master in Tropenmedizin an der London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) und 2007 ihren Master in Epidemiologie. Von 2005 bis 2006 arbeitete sie an der LSHTM / Wellcome Trust Karonga Prevention Study in Malawi als wissenschaftliche Mitarbeiterin und koordinierte unter anderem eine HIV-Seroprävalenz-Studie sowie die Evaluierung der öffentlichen HIV-Klinik. In 2008 schloss sie mit dem Membership Examen des Royal College of Physicians die internistische Ausbildung in England ab und erhielt im selben Jahr ein Wellcome Trust PhD Fellowship.

Als Teil ihres PhDs in Epidemiologie (LSHTM) erforschte Katharina Kranzer inwieweit Tuberkulosescreening und HIV-Therapie die Kontrolle der Tuberkulose in Ländern des südlichen Afrikas verbessern könnten. Ihre Forschungsergebnisse flossen auch in die Richtlinien zum Tuberkulosescreening der Weltgesundheitsorganisation ein. Seit 2011 ist Katharina Kranzer selbst Mitglied dieser Richtlinien-Kommission.

Im Jahr 2015 schloss sie den Facharzt für Mikrobiologie und Virologie in London als Fellow of the Royal College of Pathology ab, wobei sie in den letzten Monaten ihrer Facharztausbildung das Nationale Referenzlabor für Tuberkulose in England leitete. Im selben Jahr wurde Katharina Kranzer vom Robert Koch-Institut zur Leitung des Nationalen Tuberkulose-Referenzlabors am Forschungszentrum Borstel beauftragt. Von 2015 bis 2018 leitete sie auch das supranationale Referenzlabor der Weltgesundheitsorganisation und die Forschungsgruppe „Phänotypische Mykobakteriologie“. Seit 2018 ist Katharina Kranzer wieder an der LSHTM tätig, seit 2021 als Professorin für Infektionsepidemiologie, und arbeitet intermittierend als Oberärztin in der Abteilung für Mikrobiologie am University College London Hospital.

Den größten Teil des Jahres lebt sie in Simbabwe und leitet zusammen mit Ihrer Kollegin Professorin Rashida Ferrand The Health Research Unit Zimbabwe (THRU-Zim) am Biomedical Research and Training Institute. THRU-Zim hat mehr als 100 Mitarbeiter, 16 PhD Studenten aus Zimbabwe und England und wird mittels internationaler Forschungsgelder finanziert. Forschungsschwerpunkte sind HIV, Tuberkulose, venerale Erkrankungen, chronische Erkrankungen und Multimorbidität. Das Spektrum der Methoden ist breit: klinische individuell randomisierte, cluster randomisierte und beschreibende epidemiologischen Studien sowie Implementationsforschung und Gesundheitsökonomie.

Von 2018 bis 2021 leitete sie zusammen mit ihrer Kollegin Mishal Khan das Tuberkulosezentrum an der LSHTM. In den letzten 10 Jahren hat sie an zahlreichen nationalen und internationalen klinischen Richtlinien speziell im Gebiet der Tuberkulose mitgearbeitet, davon insgesamt 4 Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation.

Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde Katharina Kranzer 2012 mit der Woodruff Medaille und 2019 mit dem Wissenschaftspreis der International Union against Tuberculosis and Lung Disease ausgezeichnet. 2020 erhielt sie die Chalmers-Medaille der Royal Society for Tropical Medicine für herausragende Unterstützung und Mentoring junger Wissenschaftler.

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