Dr.
Jeanine Rismondo
Ich begann 2007 ein Biologie-Studium mit dem Ziel, mich auf die Fachrichtung Neurobiologie zu spezialisieren. Allerdings änderten sich die Pläne ziemlich schnell, da mich die Mikrobiologie in ihrer Vielfältigkeit sehr faszinierte. In meiner Doktorarbeit arbeitete ich erstmals mit dem Krankheitserreger Listeria monocytogenes, der seitdem mein treuer Begleiter ist. Hierbei befasste ich mich hauptsächlich mit dem Protein GpsB, das einen Einfluss auf die Zellteilung, Zellwandsynthese und Virulenz von Listerien hat. In meinem Postdoc, den ich am Imperial College London durchgeführt habe, befasste ich mich weiter mit Strukturen der Zelloberfläche, den sogenannten Teichonsäuren. Seit 2020 leite ich an der Georg-August-Universität Göttingen eine Nachwuchsgruppe.
Mutterschaft und eine akademische Karriere schließen sich nicht gegenseitig aus – sie macht sie nur herausfordernder.

Dr. Jeanine Rismondo
Mikrobiologie
Forschung
In meiner Arbeitsgruppe untersuchen wir, wie sich Listerien, die ubiquitär in der Umwelt vorkommen, an ihre Umgebung anpassen. Ein Forschungsschwerpunkt ist hierbei die Anpassung und Toleranzentwicklung gegenüber quartären Ammoniumverbindungen und anderer antimikrobieller Wirkstoffe.
Ein weiterer Aspekt meiner Forschung ist die Untersuchung von Faktoren, die einen direkten Einfluss auf den wichtigsten Virulenzfaktor in Listerien haben. Die Identifizierung solcher Faktoren könnte für die Entwicklung von neuen Behandlungsstrategien relevant sein, da die Listeriose trotz Antibiotika-Behandlung immer noch mit hohen Mortalitätsraten assoziiert ist.
Sonstiges
Während meiner Zeit als Nachwuchsgruppenleiterin habe ich zwei Kinder bekommen. Ich finde es wichtig, aufzuzeigen, das Familie und eine wissenschaftliche Laufbahn miteinander vereinbar sind. Dabei möchte ich aber vor allem durch Transparenz und Offenheit sowohl Probleme als auch mögliche Lösungswege darlegen, um junge Wissenschaftlerinnen zu ermutigen, diesen Pfad zu gehen.